Papst traf sudanesische Christin nach überraschender Ausreise

Foto: epd/Osservatore Romano
Papst traf sudanesische Christin nach überraschender Ausreise
Mariam Jahia Ibrahim Isaak, die wegen ihres Glaubens im Sudan zum Tode verurteilt und dann freigesprochen wurde, traf heute in Rom Papst Franziskus.

Papst Franziskus hat die ehemals zum Tode verurteilte sudanesische Christin Mariam Jahia Ibrahim Isaak getroffen. Nach ihrer überraschenden Ankunft in Rom habe das Kirchenoberhaupt eine halbe Stunde lang mit ihr und ihrer Familie gesprochen, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi am Donnerstag mit. Dabei habe er ihr für ihr unerschütterliches Glaubenszeugnis gedankt.

###mehr-artikel###

Die Atmosphäre des Treffens im vatikanischen Gästehaus Santa Marta, an dem auch ihr im Rollstuhl sitzender Mann Daniel Wani teilnahm, beschrieb Lombardi als "sehr heiter und warmherzig". Ibrahim habe dem Papst für sein Gebet und die Unterstützung der Kirche gedankt. Der Vatikansprecher nannte die Begegnung ein "Zeichen der Solidarität mit denjenigen, die wegen ihres Glaubens leiden". Dies gehe über den Fall der Sudanesin hinaus.

Die 27-jährige Mutter war am Morgen zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern auf dem Flughafen Ciampino gelandet. Sie traf mit einer italienischen Regierungsmaschine in Begleitung des italienischen Vize- Außenministers Lapo Pistelli ein. Bei ihrer Ankunft wurde die junge Frau von Ministerpräsident Matteo Renzi und Außenministerin Federica Mogherini begrüßt. "Heute ist ein Festtag", sagte der italienische Regierungschef am Flughafen.

Ibrahim war in ihrer Heimat wegen Abfalls vom islamischen Glauben zum Tode verurteilt worden, obwohl sie betont hatte, als Christin wie ihre Mutter aufgewachsen zu sein. Das Urteil hatte weltweit massive Proteste ausgelöst und wurde Ende Juni aufgehoben worden. Die junge Mutter wurde aber an der Ausreise gehindert und flüchtete in die US- Botschaft in Khartum. In Rom hieß es, eine Einigung zwischen den sudanesischen und italienischen Behörden unter Mitwirkung der USA hätten ihre die Ausreise ermöglicht.