EKD-Auslandsbischöfin besorgt über Gewalt gegen Christen im Irak

EKD-Auslandsbischöfin besorgt über Gewalt gegen Christen im Irak
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist besorgt über die Gewalt gegen Christen und Angehörige anderer Religionsgemeinschaften im Irak. "Wir verurteilen alle Gewalt und jegliche Einschüchterungsversuche, denen die christlichen Gemeinden im Irak ebenso wie Schiiten, moderate Sunniten, Kurden und Yesiden ausgesetzt sind", sagte EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber dem "Hamburger Abendblatt" (Samstagsausgabe).

###mehr-artikel###Die islamische Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) hatte Anfang Juni die nordirakische Stadt Mossul eingenommen. Medienberichten zufolge stellten die Extremisten den in der Stadt lebenden Christen ein Ultimatum, das am vergangenen Wochenende ausgelaufen war. Die Gläubigen sollten zum Islam übertreten oder eine Sondersteuer zahlen, andernfalls würden sie ermordet. Seither sind nahezu alle Christen aus Mossul geflohen.

Bosse-Huber erklärte, die EKD ermutige die Entscheidungsträger in Berlin und Brüssel, sich für den Schutz der Zivilbevölkerung in den von IS-Kämpfern mit Gewalt überzogenen Gebieten einzusetzen. "Gemeinsam mit den syrischen Kirchen sind wir der Auffassung, dass das friedliche Zusammenleben der Religionen im Irak gefördert werden muss. Den brutalen Versuch, religiös homogene Räume zu schaffen, lehnen wir entschieden als einen fatalen Irrweg ab", unterstrich die Auslandsbischöfin.

Mossul wird als Ninive bereits in der Bibel erwähnt. Im Jahr 2003 lebten noch rund 50.000 Christen in der zweitgrößten irakischen Stadt. Die Region war über Jahrhunderte das Zentrum der chaldäischen, assyrischen und armenischen Kirchen im Irak.