Bundespolizei: Mehr Flüchtlinge infolge von Konflikten

Foto: dpa/Daniel Karmann
Bundespolizei: Mehr Flüchtlinge infolge von Konflikten
Durch Gewalt und Bürgerkriege steigt laut einem Zeitungsbericht die Zahl der Flüchtlinge in Deutschland aus asiatischen Ländern und aus Afrika offenbar stark an.

Im vergangenen Jahr habe die Bundespolizei 34.000 illegal eingereiste Menschen aufgegriffen, heißt es in einem Bericht der in Essen erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Mittwochausgabe). Das seien rund ein Drittel mehr als im Jahr 2012.

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Der Trend habe sich im ersten Halbjahr 2014 noch einmal deutlich verstärkt. Die Zahlen lägen um 44 Prozent über denen des Vorjahreszeitraumes, sagte ein Sprecher des Bundespolizeipräsidiums der Zeitung. Die meisten Flüchtlinge aus Afrika und aus asiatischen Ländern kämen illegal über die Grenzen aus Österreich, Frankreich, Tschechien und auch aus den Niederlanden.

Auch die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die unerlaubt ohne Begleitung einreisten, habe zugenommen. Seien im Jahr 2013 nach Angaben der Bundespolizei 443 Jugendliche bis 16 Jahren als Flüchtlinge ins Land gekommen, seien es in diesem Jahr bereits 395. Der Bundesfachverband Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge gehe sogar von insgesamt mehr als 5.500 jungen Menschen aus, die 2013 von Jugendämtern in Obhut genommen wurden.

Das sei keine Welle mehr, erklärte der Chef der Gruppe Bundespolizei in der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek: "Wir stehen vor einem Tsunami." Eine Ursache sei der Bürgerkrieg in Syrien. Die Flüchtlingsbewegungen aus dem Sudan und aus Eritrea nähmen jedoch ebenfalls stark zu. Die deutsche Bundespolizei sei mit dem Ansturm an den Grenzen überlastet, erklärte Radek.