Krankenhäuser im Irak beschossen

Krankenhäuser im Irak beschossen
Unter dem Irak-Konflikt leiden nach Angaben der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" auch immer mehr medizinische Einrichtungen.
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Wie die Organisation am Mittwoch in Berlin mitteilte, wurden in den vergangenen Tagen mehrfach Krankenhäuser beschossen. Einige dieser Einrichtungen wurden von "Ärzte ohne Grenzen" unterstützt. Zehntausende Zivilisten seien dadurch von dringend benötigter medizinischer Hilfe abgeschnitten.

Die Organisation rief alle Konfliktparteien dazu auf, medizinische Einrichtungen zu respektieren und dafür zu sorgen, dass medizinisches Personal seiner Arbeit dort auch weiter nachgehen kann. Fabio Forgione, Landeskoordinator von "Ärzte ohne Grenzen" im Irak, erklärte, viele Ärzte und Pfleger seien bereits geflohen: "Wir sind sehr besorgt, weil nun viele Patienten nicht mehr so versorgt werden können wie nötig."

Unicef liefert mehr Hilfsgüter

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef weitet angesichts der verzweifelten Lage der Flüchtlinge im Nordirak seine Hilfslieferungen in die Region aus. Rund 30.000 Angehörige der religiösen Minderheit der Jesiden seien nach wie vor im Sindschar-Gebirge eingeschlossen, teilte das Kinderhilfswerk in Köln mit. Diejenigen, die sich retten könnten, seien dehydriert, litten an Hunger und Erschöpfung und stünden unter Schock.

Der Leiter von Unicef im Irak, Marzio Babille, erklärte, er sei vor allem tief besorgt über die "lebensbedrohliche Lage von  Tausenden von Kindern". Das Kinderhilfswerk hat nach eigenen Angaben bisher 30 Lkw-Ladungen Hilfsgüter in die Provinz Dohuk nordöstlich des Sindschar-Gebirges gebracht.