Ebola-Ausbruch: EU-Agentur Frontex setzt Abschiebeflüge aus

Ebola-Ausbruch: EU-Agentur Frontex setzt Abschiebeflüge aus
Wegen des Ebola-Ausbruchs in Westafrika hat die EU-Grenzbehörde Frontex ihre Abschiebeflüge in die betroffene Region ausgesetzt.

Die Agentur erachte die Gegend derzeit als zu unsicher, sagte eine Frontex-Sprecherin am Montag in Warschau. Frontex ist dafür zuständig, für europäische Länder Sammel-Abschiebeflüge zu organisieren, wenn diese das wünschen. In Absprache mit Österreich sei kürzlich ein Flug nach Nigeria abgesagt worden, erläuterte die Sprecherin.

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Nach ihren Angaben kommt es immer wieder vor, dass Frontex Flüge in Krisengebiete storniert. Ähnliches sei etwa vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts oder der verheerenden Überschwemmungen in Pakistan geschehen, sagte sie. Indessen organisiert Frontex nur ungefähr zwei Prozent der europäischen Abschiebeflüge. Den Löwenanteil der Abschiebungen nehmen die europäischen Länder in Eigenregie vor - dabei haben sie auch Spielraum bei der Frage, welche Regionen als gefährlich einzustufen sind.

Deutschland hat bisher keinen generellen Abschiebestopp in die von Ebola betroffenen Länder Sierra Leone, Liberia, Guinea und Nigeria verhängt. Die Organisation Pro Asyl hält es für unwahrscheinlich, dass derzeit im Ernstfall tatsächlich Menschen nach Sierra Leone, Liberia und Guinea abgeschoben würden. Indessen bestehe ein Risiko, dass es auch in Zukunft zu Abschiebungen nach Nigeria komme, meint die Flüchtlingsorganisation.