EKD-Ratsvorsitzender Schneider hat Verständnis für Waffenlieferungen

EKD-Ratsvorsitzender Schneider hat Verständnis für Waffenlieferungen
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hält die Regierungspläne zu Waffenlieferungen in den Irak für legitim.

Das Evangelium gebiete zwar Gewaltverzicht, sagte Nikolaus Schneider dem Berliner "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe). Dem Evangelium zu folgen, bedeute aber nicht "zuzusehen, wie andere gequält, geköpft, versklavt werden".

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Den Menschen, die im Nordirak von der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) gejagt würden, müsse man helfen. "Wer Nothilfe übt, muss sich aber auch Gedanken darüber machen, wie das Wüten der IS, das die Not verursacht, eingegrenzt und möglichst beendet werden kann, damit die humanitäre Hilfe auch nachhaltig wirkt. In diesem Zusammenhang kann über Waffenlieferung und militärische Hilfe nachgedacht werden", sagte der oberste Repräsentant von mehr als 23 Millionen deutschen Protestanten. Es gehe also nicht um Waffengeschäfte, "sondern um Hilfe für den Kampf gegen die Verursacher der Not und die Absicherung der Hilfe".

Die evangelische Kirche ist in der Frage der Waffenlieferungen gespalten. Der EKD-Friedensbeaufragte Renke Brahms sowie der Berliner Bischof Markus Dröge äußerten sich kritisch bis ablehnend. Der Bevollmächtigte der EKD bei der Bundesregierung, Martin Dutzmann, sowie der ehemalige Ratsvorsitzende Wolfgang Huber indes äußerten Verständnis für Überlegungen zu militärischen Hilfen für die Kurden. Die Ex-Ratsvorsitzende Margot Käßmann wiederum lehnt militärische Unterstützung grundsätzlich ab und hatte vor einigen Wochen mit dem Vorschlag, die Bundeswehr abzuschaffen, für Schlagzeilen gesorgt.