Kirche: Terrorgruppe macht Jagd auf Christen in Nigerias

Kirche: Terrorgruppe macht Jagd auf Christen in Nigerias
Im Norden Nigerias verfolgt und ermordet die islamistische Terrorgruppe Boko Haram nach kirchlichen Angaben gezielt Christen.

In der Stadt Madagali hätten Terroristen mehrere Kirchen besetzt, sagten katholische Geistliche nach Medienberichten vom Freitag. Christliche Männer würden geköpft, Frauen zum Religionswechsel und zur Heirat von Muslimen gezwungen, sagte der Sprecher der zuständigen Diözese in Maiduguri, Gideon Obasogie, laut der Tageszeitung "The Punch". Es werde regelrecht Jagd auf Christen gemacht.

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Flüchtlinge berichteten von hohen Opferzahlen. Genauere Angaben gab es zunächst aber nicht. Die ganze Stadt soll von Boko Haram eingenommen worden sein. Mit Madagali hat die Terrorgruppe erstmals einen Ort im Bundesstaat Adamawa erobert. Er ist einer der drei Bundesstaaten im Nordosten Nigerias, in dem die Regierung wegen der Angriffe von Boko Haram vor mehr als einem Jahr den Ausnahmezustand erklärt hat.

Boko Haram versteht sich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida. Der Name bedeutet "Westliche Bildung ist Sünde". Seit Anfang des Jahres sind bei Anschlägen der Gruppe vor allem im Nordosten Nigerias Tausende Menschen ums Leben gekommen. Kürzlich rief sie einen Kalifatsstaat im Norden Nigerias aus. Die Bewegung ist auch in zahlreiche kriminelle Geschäfte verstrickt.