Zentralrat der Muslime fordert Hilfe zur gezielten Schulung von Imamen

Foto: epd-bild / Ralf Maro
Zentralrat der Muslime fordert Hilfe zur gezielten Schulung von Imamen
Der Zentralrat der Muslime hat die Bundesregierung aufgefordert, die Moscheegemeinden bei einer besseren Schulung von Imamen zu unterstützen.

Gut ausgebildete Imame könnten einer möglichen Radikalisierung junger Muslime in Deutschland vorbeugen, sagte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe): "Für die präventive Arbeit brauchen wir Schutzräume und geschultes Personal sowie eine systematische und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Behörden, mit Jugendämtern, Sozialarbeitern und Psychologen."

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In einer muslimischen Gemeinde bestehe oftmals noch die Chance, einen jungen Menschen, der auf der Kippe zur Radikalisierung stehe, anzusprechen und aufzufangen. "Doch die Gemeinden sind meist so verunsichert, dass sie sich dies nicht trauen, aus Angst, öffentlich an den Pranger gestellt zu werden", sagte Mazyek. Diese Furcht sei in vielen Fällen größer als das Bestreben, einen Menschen vor einem Abgleiten in die Radikalität zu bewahren. "Genau da müssen wir ansetzen: Einen Muslim, der sich auf eine radikale Ideologie einlässt, müssen wir schließlich religiös abholen, ihn für ein Gespräch gewinnen", sagte der Zentralratsvorsitzende.

Die entsprechende Ausbildung des Personals in Moscheegemeinden müsse der Bund sich etwas kosten lassen, sagte Mazyek. Allerdings sei es oft einfacher, Behörden für Sozialprojekte zu begeistern als für die Unterstützung religiöser Angebote.