De Maizière: Gewalt gegen Flüchtlinge "menschenverachtende Taten"

De Maizière: Gewalt gegen Flüchtlinge "menschenverachtende Taten"
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat die mutmaßlichen Gewaltakte gegen Flüchtlinge in nordrhein-westfälischen Asylunterkünften als "menschenverachtende Taten" bezeichnet.

Die Vorfälle müssten rasch durch Behörden und Justiz aufgeklärt werden, sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit". Sollte sich bestätigen, dass Flüchtlinge misshandelt wurden, müssten die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

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De Maizière betonte erneut, die deutschen Kommunen müssten sich auf mehr Flüchtlinge einstellen. Der Innenminister rechnet in diesem Jahr mit 200.000 Asylanträgen, im vergangenen Jahr waren es rund 130.000. De Maizière forderte vor diesem Hintergrund von Flüchtlingen mehr Bereitschaft, an Asylverfahren mitzuwirken.

"Wenn man in einem Land politischen Schutz haben will, dann ist es nicht zu viel verlangt, dass man sagt, woher man kommt und wie man heißt", sagte er. Es gebe Leute, die sich ihre Fingerspitzen abätzten, damit keine Fingerabdrücke genommen werden, erklärte der Innenminister und ergänzte: "Oft lernen Asylbewerber aus den Balkanstaaten drei arabische Sätze und behaupten, sie kämen aus Syrien." Einem vernünftigen Asylverfahren und einer Integration von Flüchtlingen sei dies "nicht gerade förderlich", betonte der Minister.