Alzheimer-Gesellschaft ruft zu mehr Nachbarschaftshilfe auf

Alzheimer-Gesellschaft ruft zu mehr Nachbarschaftshilfe auf
Das Recht auf Diagnose und Behandlung müsse auch umgesetzt werden, forderte die Vorsitzende der Organisation. Dazu müssen neben Kliniken und Kommunen auch die Zivilgesellschaft beitragen.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft hat Krankenhäuser, Kommunen und Nachbarn zu mehr Aufmerksamkeit gegenüber demenzkranken Menschen aufgerufen. Das Recht auf Diagnose und Behandlung müsse auch umgesetzt werden, sagte die Vorsitzende Heike von Lützau-Hohlbein am Donnerstag in Gütersloh. So werde bei vielen Menschen eine Demenz zunächst nicht erkannt. Krankenhäuser müssten sich noch stärker auf Patienten mit Demenz einstellen. In Gütersloh tagt bis Samstag der Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft unter dem Motto "Demenz - Jeder kann etwas tun".

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Kommunen sollten laut einem auf dem Kongress präsentierten Forderungskatalog Demenzbeauftragte in den Stadtteilen einrichten. Beratungsstellen und Entlastungsangebote müssten sich stärker auf die Bedürfnisse von erkrankten Menschen einstellten, verlangte Lützau-Hohlbein. Wichtig sei aber auch die nachbarschaftliche Hilfe: Nachbarn könnten sich Zeit für ein Gespräch nehmen. Freunde und Angehörige könnten die Pflegenden entlasten.

Auf dem Kongress der Deutschen Alzheimergesellschaft sollen aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse vorgestellt werden. In Vorträgen und Workshops geht es um medizinische, therapeutische und soziale Aspekte von Demenzerkrankungen. Erwartet wurden rund 700 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet. Bundesweit sind nach Angaben der Alzheimer Gesellschaft mit Sitz in Berlin mehr als 1,4 Millionen Menschen von Demenz betroffen. 2050 könnte die Zahl Schätzungen zufolge auf drei Millionen ansteigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.