Geschlosseneres Auftreten katholischer Medien gefordert

Geschlosseneres Auftreten katholischer Medien gefordert
Der Medienbischof rief die unterschiedlichen kirchlichen Medien dazu auf, sich besser miteinander abzustimmen. Gerade auf Bundesebene fehle es an einer gemeinsamen Linie.

Der katholische Medienbischof Gebhard Fürst hat mehr Abstimmung unter den katholischen Medien angemahnt. Bislang arbeiteten die unterschiedlichen Print-, TV-, Hörfunk- und Online-Medien in jedem Bistum zu abgeschottet voneinander, sagte Fürst am Montag zum Auftakt des Katholischen Medienkongresses in Bonn. Wenn aber ein Bischofssitz zu teuer werde und der Vorgang intransparent bleibe, treffe dies alle Bistümer, weil überall die Kirchenmitglieder austreten. In einem solchen Fall müsse die katholische Kirche auch über die eigenen Medien geschlossener auftreten.

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Es sei zwar wichtig, dass die kirchlichen Zeitungen und Radiosendungen nahe an den Gläubigen in den Gemeinden seien, sagte der Vorsitzende der Medienkommission der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Auf Bundesebene fehle jedoch eine gemeinsame Linie. Fürst riet kirchlichen Einrichtungen, ihre Medienstrategien weiterzuentwickeln. "Wir müssen uns mutiger, crossmedialer, kompetenter aufstellen", forderte er.

Der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, regte die Etablierung einer gemeinsamen Medien-Marke der katholischen Kirche in Deutschland an. Die katholische Nachrichtenagentur KNA oder das Internetportal "katholisch.de" seien in ihrem jeweiligen Bereich bereits bekannte Marken. Dennoch seien viele Medien noch zu sehr auf die Bistümer konzentriert, in denen sie arbeiteten. Limbourg ist Berater der Deutschen Bischofskonferenz in Medienfragen.

Paul-Bernhard Kallen, Vorstandsvorsitzender der Hubert Burda Media AG, sagte, die Kirche müsse mit den Veränderungen der digitalen Revolution Schritt halten. Sie dürfe nicht nur im Nachhinein auf die Entwicklungen reagieren. Zudem sei es Aufgabe der Kirche, zu den Auswirkungen des technologischen Wandels auf die Gesellschaft Stellung zu beziehen.