EKHN nennt Luthers Antijudaismus bibelwidrig

EKHN nennt Luthers Antijudaismus bibelwidrig
Als bibelwidrig lehnt die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) die judenfeindlichen Schriften Martin Luthers (1483-1546) ab.

Die Haltung des Reformators gegenüber den Juden sei "nicht mit dem Zeugnis der Schrift von der bleibenden Erwählung Israels vereinbar", heißt es in einer in Frankfurt vorgestellten Erklärung des Kirchenparlaments. "Wir setzen uns kritisch mit den Schattenseiten der Reformation auseinander", sagte Kirchenpräsident Volker Jung. Die Landeskirche werde die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland bitten, ein ähnliches Votum abzugeben.

###mehr-artikel###Luther hatte sich in seinen Äußerungen und Schriften immer wieder negativ über das Judentum geäußert. Er stellte das Existenzrecht der jüdischen Religion grundsätzlich infrage und hoffte auf eine Bekehrung zum Christentum. Nachdem dies nicht gelang, sprach er sich für scharfe Sanktionsmaßnahmen aus. So verlangte er, Synagogen niederzubrennen, jüdische Häuser zu zerstören und die Menschen zu vertreiben. Luthers Antijudaismus bedeutete eine schwere Hypothek für die aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen.