Kirchenbünde: Trotz Gewalt ist Gott bei den Menschen

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Kirchenbünde: Trotz Gewalt ist Gott bei den Menschen
Angesichts der blutigen Konflikte rund um den Globus hat der Weltkirchenrat in seiner Weihnachtsbotschaft die Menschen zum Streben nach Frieden und Gerechtigkeit aufgerufen.

Frieden und Gerechtigkeit seien Teil des "liebenden Plan Gottes", betonte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Olav Fykse Tveit, am Montag in Genf. Der Lutherische Weltbund warnte in seiner Weihnachtsbotschaft vor einer Zunahme von Gewalt, Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Extremismus. Zudem werde die Religionsfreiheit immer öfter eingeschränkt. 

Weltkirchenrats-Generalsekretär Tveit sagte, es sei die "große Hoffnung, dass Gott alle Menschen aus der Dunkelheit herausführen und uns den Weg zur Erfüllung seiner Verheißung" zeigen werde. Weihnachten sei eine Zeit, die Jesus geweiht sei und die Menschen frohlocken lasse, ergänzte der norwegische Lutheraner.

"Ein Leben, in dem Gott keinen Platz mehr hat?"

Die Geburt von Gottes Sohn Gottes sei die "frohe Botschaft, deren strahlendes Licht allezeit über die ganze Welt leuchtet". Wie groß die Dunkelheit in der Welt auch sein möge, Gott sei das Licht. Der Weltkirchenrat setzt sich traditionell für stabile und gerechte politische Lösungen für die bewaffneten Konflikte rund um die Welt ein.

Die Dachverband von 350 protestantischen, anglikanischen und orthodoxen Kirchen rief zudem die Konfliktparteien in Syrien und im Irak zu einem dauerhaften Waffenstillstand auf. Der Weltkirchenrat drängt ebenfalls auf einen umfassenden Schutz für Christen in islamischen Staaten. Religiöse Minderheiten in allen Ländern müssten frei und ohne Angst leben können.

Der Präsident des Lutherischen Weltbundes, Munib Younan, sagte, viele Menschen fragten sich angesichts der Gewalt: "Gibt es keinen Gott in unserer Welt, oder führen wir ein Leben, in dem Gott keinen Platz mehr hat?" Die Weihnachtsbotschaft aber sei eindeutig: "Selbst wenn wir zu dem Schluss kommen, dass Gott sich weit von uns entfernt hat, wenn wir das Gefühl haben, dass Gott keinen Platz mehr in unserer Welt hat, ist Gott doch hier bei uns." Gott sei Fleisch geworden in Bethlehem, sagte der palästinensische Bischof. Der Lutherische Weltbund mit Sitz in Genf umfasst 144 Kirchen, die mehr als 72 Millionen Christen repräsentieren.