Kirchenmusiker: Gesang löst wie Sex Glückshormone aus

Kirchenmusiker: Gesang löst wie Sex Glückshormone aus
Singen macht nach Worten des Kirchenmusikexperten Jochen Arnold glücklich und intelligent. Bereits nach einer einzigen Gesangsstunde werde das Glückshormon Oxytocin ausgestoßen, das der Körper auch beim Sex ausschütte, sagte der Leiter des Evangelischen Zentrums für Gottesdienst und Kirchenmusik in Hildesheim am Freitagabend in Bad Urach.

Auch auf sozialem Gebiet wirkt sich Musik Arnold zufolge positiv aus. So finde an musikbetonten Schulen bis zu 50 Prozent weniger Ausgrenzung einzelner Schüler statt. Ein erweiterter Musikunterricht fördere Teamfähigkeit und emotionale Stabilität. Davon profitierten insbesondere sozial benachteiligte Kinder.

Arnold lehnte es ab, bei geistlicher Musik verschiedene Formen gegeneinander auszuspielen. Es gebe kaum einen Musikstil, der sakrosankt oder völlig ungeeignet für den kirchlichen Gebrauch wäre. Selbst Menschen, denen Kirche und christlicher Glaube fremd geworden seien, fänden in der Musik religiöse Beheimatung und Identität.

Da protestantische Kirchenmusik das Evangelium von Jesus Christus verkündige, habe sie eine missionarische Dimension. Dazu gehöre auch das Eintreten für Gerechtigkeit in der Welt, sagte der Kirchenmusiker beim Jahresempfang des Kirchensprengels Reutlingen.