Immer mehr Menschen fliehen aus Syrien

Immer mehr Menschen fliehen aus Syrien
Die Gewalt in Syrien zwingt immer mehr Menschen in die Flucht. Inzwischen seien rund 1,5 Millionen Syrer innerhalb des Bürgerkriegslandes geflohen, teilten die Vereinten Nationen am Dienstag in Genf mit.

Seit Beginn des Volksaufstands gegen Diktator Baschar al-Assad im März 2011 starben nach UN-Schätzungen rund 17.000 Menschen. Unterdessen warnte das Deutsche Rote Kreuz davor, dass humanitäre Helfer in Syrien in tödlicher Gefahr seien.

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Die Zahl von 1,5 Millionen Binnenflüchtlingen stützt sich laut Flüchtlingshilfswerk UNHCR auf Angaben des Syrischen Roten Halbmonds. Bisher war man von einer Million Binnenflüchtlingen in Syrien ausgegangen.
  
Ins Ausland flohen mittlerweile mehr als 150.000 Syrer, wie die Vereinten Nationen weiter erklärten. Die meisten Menschen mit syrischer Nationalität hätten in der Türkei (44.000), in Jordanien (knapp 39.000), im Libanon (knapp 33.000) und im Irak (8.000) Zuflucht gesucht.

"Das ist ein gefährlicher Einsatz"

Zudem fliehen den Angaben zufolge zunehmend Iraker aus Syrien. Seit Mitte voriger Woche hätten 10.000 Iraker in ihrem alten Heimatland Schutz gesucht. Innerhalb Syriens leben laut UNHCR noch etwa 80.000 irakische Flüchtlinge. Sie waren in den vergangenen Jahrzehnten vor Gewalt und Unterdrückung im Irak in das Nachbarland Syrien geflohen.

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Angesichts der Gewalt in Syrien mahnte der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Rudolf Seiters, die Achtung des humanitären Völkerrechts an. Die Versorgung von 1,5 Millionen Menschen in Syrien werde immer schwieriger, sagte der frühere Bundesinnenminister am Dienstag dem Deutschlandfunk.

Der Syrische Rote Halbmond sei die einzige Hilfsorganisation, die mit 10.000 Mitarbeitern im ganzen Land arbeite. "Das ist ein gefährlicher Einsatz", sagte Seiters. Vor ein paar Wochen sei der Generalsekretär der Organisation erschossen worden.

Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt die Schwesterorganisation mit Hilfe des Auswärtigen Amtes mit 1,1 Millionen Euro, wie Seiters erläuterte. Dadurch hätten 5.000 Familien Hilfspakete und Nahrungsmittel erhalten. "Also es ist schrecklich, dass man nicht mehr helfen kann", sagte Seiters.



 


www.unhcr.org