Polizei will "Gruppensuizid" am Brandenburger Tor nicht zulassen

Foto: dpa/Ole Spata
Polizei will "Gruppensuizid" am Brandenburger Tor nicht zulassen
Beim Hungerstreik von Flüchtlingen am Brandenburger Tor in Berlin ist ein Eingreifen der Polizei nicht mehr ausgeschlossen.

"Einen Gruppensuizid in der Öffentlichkeit können wir nicht zulassen", sagte Polizeisprecher Thomas Neuendorf am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage. "Wir werden darauf achten, dass sich die Teilnehmer des Hungerstreiks nicht in Lebensgefahr bringen", fügte er hinzu.

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Den mehr als 20 Flüchtlingen am Brandenburger Tor geht es unterdessen immer schlechter. Allein am Donnerstag wurden insgesamt neun Menschen medizinisch versorgt. Sieben von ihnen wurden vom Notarzt ins Krankenhaus gebracht. Auch am Freitagmorgen war der Notarzt im Einsatz.

Ärzten zufolge ist davon auszugehen, dass sich der Gesundheitszustand der hunger- und durststreikenden Flüchtlinge schnell extrem verschlechtern kann. Nach Aussage des Polizeisprechers überwachen derzeit "Personen mit medizinischen Sachverstand", die als Helfer der Streikenden aktiv sind, den Gesundheitszustand der Flüchtlinge, die seit zehn Tagen nichts gegessen und seit fünf Tagen nichts getrunken haben.

Aktuell sehe die Polizei keinen Anlass, in den als dauerhafte Mahnwache angemeldeten Protest einzugreifen. Die Situation könne sich jedoch rasch ändern.