Erzbischof Becker bedauert Verfahren um Ablehnung von muslimischem Schüler

Erzbischof Becker bedauert Verfahren um Ablehnung von muslimischem Schüler
Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker hält es für nötig, sich zunehmend mit der Frage nach einer Öffnung christlicher Bekenntnisschulen auseinanderzusetzen.

Mit Blick auf die Ablehnung eines muslimischen Schülers an einer katholischen Grundschule in Paderborn, sagte Becker beim 7. Bundeskongress Katholische Schulen am Freitag in Berlin, mit dieser Fragestellung müsse man "zunehmend operieren". Gleichzeitig übte der Vorsitzende der Kommission für Erziehung und Schule der Deutschen Bischofskonferenz Kritik am Vorgehen der Schule.

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"Ich bedaure das sehr", sagte er. Es sei versucht worden, etwas "demonstrativ durchzusetzen". "Das hätte nicht sein müssen. Das hätte anders geregelt werden können", ergänzte Becker. Das Erzbistum habe keinen Einfluss auf diese Entscheidung der Schulleitung und des Trägers gehabt. Das Recht, den Schüler abzulehnen, wurde gerichtlich erstritten. Im September entschied das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, dass die Ablehnung des Schülers rechtmäßig sei.

Beim Bundeskongress katholische Schulen berieten rund 300 Schulleiter, Träger und andere Verantwortliche über die Arbeit der katholischen Schulen, den Erziehungsauftrag und die Inklusion behinderter Schüler. Den Angaben zufolge gibt es 905 katholische Schulen mit 370.000 Schülern. Die katholischen Schulen seien damit die größte Gruppe unter den Bildungseinrichtungen mit freien Trägern.