Sterbehilfe-Verein gegen Strafbarkeit von Suizid-Beihilfe

Sterbehilfe-Verein gegen Strafbarkeit von Suizid-Beihilfe
Der Verein "Sterbehilfe Deutschland" hat sich gegen ein Verbot der organisierten Suizid-Beihilfe ausgesprochen.

Bei einem Verbot würde den betroffenen Familien jegliche Form der Sterbehilfe untersagt, da diese ohne organisierten Beistand gar nicht möglich sei, sagte der Vereinsvorsitzende Roger Kusch am Freitag im Deutschlandfunk. Er kritisierte, bei einer solchen Regelung bräche die Bundesregierung mit einer 140 Jahre alten "bewährten Rechtstradition", wonach Suizid und dessen Unterstützung straffrei seien.

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Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatte in dieser Woche für ein Verbot der geschäftsmäßigen Beihilfe zur Selbsttötung plädiert. In der Unionsfraktion werden Überlegungen zu einem entsprechenden Gesetzentwurf konkret.

Der Sterbehilfe-Verein Kuschs hat den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 40 Menschen bei der Selbsttötung unterstützt. Es gehe um eine kleine Zahl unheilbar Kranker, bei denen auch die Medizin am Ende ihres Lateins sei, sagte der frühere Hamburger Justizsenator Kusch. Eine humane Gesellschaft müsse sich um die Schwachen, Kranken und Hilfsbedürftigen kümmern, die nicht lautstark demonstrieren könnten.