Wirtschaftsweiser: Mindestlohn kostet mehrere 100.000 Arbeitsplätze

Wirtschaftsweiser: Mindestlohn kostet mehrere 100.000 Arbeitsplätze
Die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes wird nach Einschätzung des Chefs der Wirtschaftsweisen, Christoph Schmidt, mehrere 100.000 Arbeitsplätze kosten.

Ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn werde gerade den Schwachen mehr schaden als nutzen, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der "WirtschaftsWoche".

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"Es dürften auf lange Sicht einige 100.000 Stellen im Niedriglohnbereich wegfallen oder in die Schattenwirtschaft abwandern, wenn es rasch und ohne Differenzierung zu Mindestlöhnen von 8,50 Euro pro Stunde kommt", sagte Schmidt dem Wirtschaftsmagazin. Besonders in strukturschwachen Regionen seien negative Folgen zu erwarten. Dort könnten Dienstleistungsbetriebe die höheren Löhne nicht auf die Preise überwälzen, weil dann die Kunden nicht mehr kämen: "Dann bleibt nur der Personalabbau." 

Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), lehnte unterdessen jegliche Ausnahmen beim Mindestlohn ab. In der Zeitung die "Die Welt" (Samstagsausgabe) appellierte die Politikerin an ihre Partei, mit der Union "über gar keine" Ausnahmen zu reden. Jeder Mensch solle von seiner Arbeit leben können. "Dafür brauchen wir einen flächendeckenden, gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro." Auf Ausnahmen, etwa für Rentner, dringt in der Regierungskoalition vor allem die CSU.