Salafistenprediger verhaftet - Spenden sollten an Syrien-Kämpfer gehen

Salafistenprediger verhaftet - Spenden sollten an Syrien-Kämpfer gehen
Der deutsche Salafistenprediger Sven Lau ist am Montag in Mönchengladbach verhaftet worden. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart wirft dem 33-Jährigen vor, unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe für Syrien Geld und Sachspenden für den gewaltsamen Kampf gegen den syrischen Staat gesammelt zu haben.

Im Zuge der Ermittlungen durchsuchten Polizei und Staatsanwaltschaft am Morgen zudem zwei Wohnungen in Mönchengladbach und Düsseldorf.

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Der in der Salafisten-Szene aktive Lau ist nach Einschätzung der Behörden auch ein ideologisches Bindeglied bekannter überregionaler salafistischer Netzwerke. Unter anderem soll er gemeinsam mit einem 24-jährigen Stuttgarter einen Deutschen angeworben haben, um für radikalislamische Gruppen in Syrien zu kämpfen. Die Ausreise des angeworbenen Kämpfers konnte nach Angaben der Staatsanwaltschaft jedoch verhindert werden. In dem benutzten Fahrzeug seien Tarnkleidung, Nachtsichtgeräte sowie 5.500 Euro Bargeld gefunden worden.

Weiter soll der Beschuldigte zwei Männer aus Nordrhein-Westfalen dazu angestiftet haben, mit einem ausrangierten Notarztwagen und mehreren tausend Euro Bargeld nach Syrien zu fahren, um dort Dschihadisten zu unterstützen. LKA-Ermittler stoppten die als humanitären Hilfseinsatz getarnte Fahrt den Angaben zufolge jedoch im Raum Nürnberg und stellten den Wagen und das Geld sicher.

Bei den Durchsuchungen in Düsseldorf und Mönchengladbach wurden laut Staatsanwaltschaft mehrere Notebooks und Mobiltelefone, schriftliche Unterlagen sowie ein vierstelliger Bargeldbetrag sichergestellt. Um die Auswertung dieser Beweismittel soll sich das Landeskriminalamt Baden-Württemberg kümmern.