Historiker erwartet Abschied vom "C" im Parteinamen der CDU

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Historiker erwartet Abschied vom "C" im Parteinamen der CDU
Die CDU wird sich nach Ansicht des Historikers Paul Nolte langfristig vom "C" im Parteinamen verabschieden.

"Eine christliche Rückbindung hat für einen großen Teil der CDU-Wähler keine unmittelbare Bedeutung mehr", sagte er in einem Interview der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt". Der Traditionsbestand "C" werde noch zwei Jahrzehnte erhalten bleiben. "Abgekürzt fällt das Christliche nicht so auf", äußerte der in Berlin lehrende Wissenschaftler.

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Von kirchlich engagierten Spitzenpolitikern der Union ist Nolte zufolge ein Spagat gefordert: "Lange waren Partei und Milieu identisch, jetzt klaffen sie auseinander." Die CDU wäre schlecht beraten, wenn sie mit christlichen Appellen werbe. Deutschland sei eine multireligiöse Gesellschaft.  "Christliche Leitkulktur - das ist vorbei", folgerte der Historiker. Nolte sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus, auf Kreuze in staatlichen Gebäuden wie Gerichten und Schulen zu verzichten.

Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel hatte bisher stets Erwägungen widersprochen, auf das "C" im Parteinamen der Union zu verzichten.