Tierschützer loben geplanten Ausstieg aus massenhafter Kükentötung

Tierschützer loben geplanten Ausstieg aus massenhafter Kükentötung
Der Deutsche Tierschutzbund unterstützt die Initiative von Bundeslandwirtschaftminister Christian Schmidt (CSU), die massenhafte Tötung männlicher Küken künftig zu verbieten. Das Kükentöten sei ein eklatanter Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, erklärte der Verband am Montag in Bonn. Es sei erfreulich, dass nun endlich auch auf Bundesebene über ein Konzept zur Beendigung der massenhaften Tötungen männlicher Küken nachgedacht werde.

###mehr-artikel###Christian Schmidt hatte am Samstag in der "Bild"-Zeitung angekündigt, noch vor Ostern einen realistischen Zeitplan zum Ausstieg aus der Kükentötung vorzulegen. Deutschland solle auf diese Weise "Vorreiter werden für mehr Tierschutz in der Eierproduktion". Nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes werden jedes Jahr rund 45 Millionen männliche Eintagsküken getötet, weil sie aus Sicht der Geflügellobby wirtschaftlich nicht nutzbar sind. Die Tierschützer kämpfen seit Jahren gegen diese Praxis. Es dürfe nun aber nicht nur darum gehen, Ausstiegsfristen zu verhandeln, fordert der Präsident des Tierschutzbundes, Thomas Schröder. "Wir erwarten vom Bundesminister vor Ostern eine klare Ankündigung für ein schnelles Ende des Kükentötens."

Der aktuellen Debatte um das Kükentöten war ein Erlass der nordrhein-westfälischen Landesregierung vorausgegangen, mit dem das Töten der männlichen Küken verboten werden sollte. Anfang Februar hob das Verwaltungsgericht Minden diesen Erlass jedoch wieder auf. Nach Ansicht des Gerichts muss ein tierschutzrechtliches Tötungsverbot vom Gesetzgeber und nicht von einer Behörde erlassen werden. Der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) hatte Berufung angekündigt und den Bund aufgerufen, ein Verbot der Tötung männlicher Eintagsküken in das Bundestierschutzgesetz aufzunehmen.

In der Legehennen-Zucht ist es EU-weit üblich, die männlichen Küken innerhalb von 72 Stunden nach ihrem Schlüpfen zu töten. Der Grund dafür ist, dass sie keine Eier legen können, aber auch nicht für die Mast geeignet sind, weil dafür nur speziell gezüchtete Tiere genutzt werden.