Kirche fordert Verzicht auf Lebensmittel-Spekulationen

Kirche fordert Verzicht auf Lebensmittel-Spekulationen
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat die Deutsche Bank und andere Finanzinstitute aufgefordert, auf Spekulationsgeschäfte mit Lebensmitteln zu verzichten.

Solche Geschäfte trügen dazu bei, "dass für Millionen Menschen die Grundversorgung mit Nahrungsmitteln nicht mehr erschwinglich ist", heißt es in einem am Donnerstag in Darmstadt veröffentlichten Positionspapier.

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"Das Recht, sich ausreichend ernähren zu können, ist ein elementares Menschenrecht", schreiben die Autoren, der Finanzdezernent und Verwaltungschef der EKHN, Heinz Thomas Striegler, und die Volkswirtin Brigitte Bertelmann. Es dürfe nicht "durch exzessive Finanzspekulation gefährdet werden".

Es sei ein "Rückschritt", dass die Deutsche Bank und der Allianzkonzern diese Geschäfte, die sie nach öffentlicher Kritik von Organisationen wie Oxfam und Foodwatch zeitweise ausgesetzt hatten, nun wieder aufnähmen, kritisieren Striegler und Bertelman. Den Zusammenhang zwischen Preisentwicklung und Spekulation hätten die Finanzinstitute dabei "überraschenderweise geleugnet".

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Nachhaltige Nahrungsmittelversorgung werde nicht durch kurzfristige Gewinn-Spekulation gewährleistet. "Nötig sind stattdessen langfristige Direktinvestitionen", fordern die Autoren des Positionspapiers. Diese Investitionen müssten Verbraucher und Produzenten vor Ort mit einbeziehen.