Unesco-Kommission fordert zügige Umsetzung von Inklusion an Schulen

Unesco-Kommission fordert zügige Umsetzung von Inklusion an Schulen
Die Deutsche Unesco-Kommission fordert mehr Tempo bei der Umsetzung der inklusiven Bildung in Deutschland.

"Wir haben im internationalen Vergleich einen deutlichen Nachholbedarf", erklärte Ute Erdsiek-Rave, Vorsitzende des Expertenkreises Inklusive Bildung der Kommission am Dienstag in Bonn. "In Deutschland besucht nur jeder vierte Schüler mit besonderem Förderbedarf eine allgemeine Schule." In vielen Ländern Südeuropas und Skandinaviens sei inklusive Bildung dagegen bereits weitgehend umgesetzt, sagte Erdsiek-Rave anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung.

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Die Kommission fordert die zügige Erarbeitung von Aktionsplänen zur inklusiven Bildung und die planvolle Überführung von Sonderschulen in das allgemeine Schulwesen. Außerdem sollten die Länder die Vorbehalte gegenüber Inklusion in ihren Schulgesetzen aufheben. "Wir sollten Inklusion als Chance auf eine bessere Gesellschaft verstehen, in der nicht ausgegrenzt und abgeschoben wird, sondern alle Menschen ihre Potenziale entwickeln können", betonte Erdsiek-Rave. "Inklusive Bildung ist gute Bildung."

Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung wurde 1992 zum ersten Mal ausgerufen. Weltweit machen am 3. Dezember Organisationen und Medien auf die Rechte und die Ungleichbehandlungen von Menschen mit Behinderung aufmerksam.