Landesweiter Protest gegen Fußball-WM in Brasilien

Landesweiter Protest gegen Fußball-WM in Brasilien
In Brasilien haben am Samstag (Ortszeit) Tausende Menschen gegen die hohen Kosten der Fußball-WM und für bessere öffentliche Dienstleistungen demonstriert.

Internet-Aktivisten hatten zu Protesten in allen zwölf Austragungsorten der WM und in rund 20 weiteren Städten aufgerufen. Die Demonstranten forderten "mehr Rechte und mehr soziale Investitionen" und drohten, die Austragung der WM zu verhindern.

###mehr-artikel###

Die größte Kundgebung fand mit rund 2.500 Teilnehmern in der Metropole São Paulo statt. Nach einem friedlichen Auftakt kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Es gab mehrere Verletzte, über 130 Protestler wurden nach Angaben der Polizei festgenommen. Auch in Rio de Janeiro, Recife, Porto Alegre und Belo Horizonte wurde demonstriert, wie die Zeitung "O Globo" in ihrer Online-Ausgabe berichtete.

Auf Flugblättern kritisierten die Demonstranten, dass "die Milliarden für Stadionbauten das Leben der Bevölkerung nicht verbessern". Folge der großen Investitionen in Sportveranstaltungen sei Geldmangel im sozialen Bereich, vor allem bei Bildung, Gesundheit und im öffentlichen Nahverkehr.

Es war der erste landesweite Protest vor der Fußball-WM, die in knapp fünf Monaten eröffnet wird. Bereits zur Generalprobe, dem Confed-Cup im vergangenen Juni, war es in allen Landesteilen zu Massendemonstrationen und teils sehr gewalttätigen Ausschreitungen in Brasilien gekommen. Die Regierung kündigte damals an, auf die Anliegen der Demonstranten einzugehen. Zugleich wurden das Demonstrationsrecht eingeschränkt und eine Sondereinheit der Polizei für die anstehenden Großveranstaltungen ins Leben gerufen. 2016 wird Rio de Janeiro Gastgeber der Olympischen Spiele sein.