Gedenkjahr 2014: Bundeskanzlerin betont positive Wendung von Geschichte

Gedenkjahr 2014: Bundeskanzlerin betont positive Wendung von Geschichte
Für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigen die Gedenktage dieses Jahres, dass sich "Geschichte auch zum Guten wenden" kann.

Die friedliche Revolution in der DDR vor 25 Jahren sei ein Zeichen gewesen, "dass man ohne Blutvergießen eine Änderung herbeiführen konnte", sagte Merkel in einem Interview mit der Stiftung Aufarbeitung, das seit Samstag im Video-Podcast der Bundeskanzlerin abrufbar ist.

Sie erinnerte zugleich daran, dass Menschen für die Deutsche Einheit ihr Leben verloren haben, etwa die Maueropfer sowie Opfer des SED-Regimes. Aber in Debatten über Toleranz, Meinungsfreiheit oder die Lösung internationaler Konflikte sei es wichtig zu wissen, "man kann das auf friedlichem Wege schaffen."

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Auf die Frage, was sie an Positivem mit der DDR verbinde, nannte die Bundeskanzlerin "die menschlichen Kontakte". Sie sei allerdings froh, dass Familienleben und Freundschaften heute "unter freiheitlichen Bedingungen stattfinden" könnten. Mit Blick auf die deutsche Wiedervereinigung räumte die Bundeskanzlerin ein, es habe auch Missverständnisse und Schwierigkeiten gegeben. "Wenn ich allein daran denke, dass heute noch die Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern fast doppelt so hoch ist wie in den alten Bundesländern, dann wissen wir, dass viele Menschen auch Enttäuschungen erlebt haben." Wichtig sei immer wieder, miteinander zu reden.

Die Bundeskanzlerin bezeichnete 2014 als "sehr besonderes Jahr". Sie verwies darauf, dass sich in diesem Jahr der Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren, der Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren, 65 Jahre Grundgesetz, 25 Jahre Mauerfall sowie zehn Jahre Beitritt der ost- und mitteleuropäischen Staaten zur EU jähren. Es sei wichtig zu wissen, aus welcher Geschichte man komme, um ein Bild für die Zukunft entwerfen zu können, sagte Merkel.

Die Geschichte der letzten hundert Jahre lehre, "dass man aufpassen muss, dass nicht wieder Krieg entsteht", betonte die Kanzlerin. In einer Welt, in der Menschen wie in Syrien oder in Zentralafrika nicht sicher leben könnten, sei es wichtig, "alles zu tun, dass so eine Situation in Europa nie wieder eintritt".