Einwanderungspolitik: Schweizer Unis befürchten Isolation

Einwanderungspolitik: Schweizer Unis befürchten Isolation
Die Schweizer Universitäten befürchten eine Abkoppelung von Forschungseinrichtungen in den EU-Ländern.

Angesichts der neuen restriktiven Schweizer Zuwanderungspolitik wüchsen an den Lehrstühlen "Besorgnis und Unsicherheit", sagte der Generalsekretär der Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten, Raymond Werlen, dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Bern.

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Es werde befürchtet, dass ein Ruf helvetischer Unis an Wissenschaftler aus Deutschland und anderen EU-Ländern an fehlenden Plätzen in den geplanten Kontingenten scheitern könnte. Europäer könnten sich zudem gegen einen Lehr- oder Forschungsaufenthalt in der Schweiz entscheiden, wenn sie ihre Angehörigen nicht mitbringen dürfen. "Das sind alles sehr schlimme Szenarien, die uns weit zurückwerfen würden", sagte Generalsekretär Werlen.

Zudem sei zu befürchten, dass Schweizer nicht mehr an wissenschaftlichen Programmen in den EU-Ländern teilnehmen könnten. "Die freie Kooperation ist aber eine Grundvoraussetzung für den wissenschaftlichen Fortschritt", sagte Werlen. Fast die Hälfte aller Professoren (46 Prozent) an den zehn Universitäten und zwei Technischen Hochschulen der Schweiz stammen aus dem Ausland. Unter den Professoren befinden sich viele Deutsche. Sie arbeiten vor allem an den Universitäten im deutschsprachigen Teil des Landes.

Mit hauchdünner Mehrheit hatten sich die Eidgenossen am Sonntag für eine Initiative der rechtsnationalen Schweizerischen Volkspartei ausgesprochen. Die Schweiz soll demnach die Einwanderung in Zukunft mit "Höchstzahlen und Kontingenten" begrenzen. Zudem können der Anspruch auf dauerhaften Aufenthalt und der Familiennachzug beschränkt werden.