84-jährige Nonne in den USA soll lebenslänglich in Haft

84-jährige Nonne in den USA soll lebenslänglich in Haft
Wegen eines Protestes gegen Atomwaffen auf dem Gelände eines Lagerhaus für waffenfähiges Uran droht der 84-jährigen Nonne Megan Rice in den USA eine Haftstrafe bis an ihr Lebensende.

Das Strafmaß wird am Dienstag in Knoxville in Tennessee verkündet. Megan Rice war im Juli 2012 zusammen mit den Mitangeklagten Michael Walli (64) und Greg Boertje-Obed (58) zum schwer bewachten Lagerhaus des US-Energieministeriums in Oak Ridge im Bundesstaat Tennessee vorgedrungen. Sie verspritzten Blut, hängten Protestbanner auf und schlugen mit einem Hammer auf die Mauern des Lagers ein.

Bitte um Milde

Das Gericht in Knoxville sprach die drei im vergangenen Mai der Zerstörung von staatlichem Eigentum und der versuchten Verletzung der nationalen Verteidigung schuldig. Medienberichten zufolge müssen die Friedensaktivisten mit einer Haftstrafe von fünf bis neun Jahren rechnen. Die Maximalstrafe liege bei 30 Jahren. Freunde der Verurteilten baten um Milde, auch Rices Orden "Society of the Holy Child Jesus". Rice ist seit mehr als 50 Jahren Nonne. Den Großteil ihrer Ordenszeit hat sie in Westafrika verbracht.

Staatsanwalt Jeffrey Theodore sprach sich für eine harte Strafe aus, wie die Wochenzeitung "National Catholic Reporter" berichtete. Die drei zeigten keine Reue und übernähmen keine Verantwortung für ihr Tun, argumentierte er. Boertje-Obed und Walli waren schon vor dem Protest in Oak Ridge an ähnlichen Aktionen beteiligt und haben mehrere Jahre in Haft zugebracht. Megan Rice wurde 1998 bei einer Blockade der "US Army School of the Americas" festgenommen. In dieser Einrichtung wurden Offiziere und Soldaten aus Lateinamerika ausgebildet.