Reformierte Weltgemeinschaft wählt neuen Generalsekretär

Reformierte Weltgemeinschaft wählt neuen Generalsekretär
Das Leitungsgremium der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen hat am Sonntag in Hannover mit seiner diesjährigen Tagung begonnen.

Im Mittelpunkt steht die Wahl eines neuen Generalsekretärs, wie die Organisation mitteilte. Der Exekutivausschuss, dem 30 Kirchenvertreter aus aller Welt angehören, berät bis zum 18. Mai. Die Weltgemeinschaft vertritt mehr als 80 Millionen reformierte Christen in rund 230 Kirchen. Deutsche Mitglieder sind die Evangelisch-reformierte Kirche und die Lippische Landeskirche. Im Januar hatte der Dachverband seine Geschäftsstelle von Genf nach Hannover verlegt.

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Der bisherige Generalsekretär der Weltgemeinschaft, der Theologe Setri Nyomi (60) aus Ghana, scheidet nach zwei Amtszeiten aus. Die Wahl seines Nachfolgers ist für Dienstag vorgesehen. In der Amtszeit von Nyomi hatte die Generalversammlung 2004 das "Bekenntnis von Accra" beschlossen. Diese Dokument spricht sich klar gegen die neoliberale Wirtschaftsordnung und Fehlentwicklungen im Welthandel aus.

Von der Generalversammlung 2010 in Grand Rapids (USA) wurde die Vereinigung von Reformiertem Weltbund und Reformiertem Ökumenischem Rat zur Reformierten Weltgemeinschaft beschlossen. Unter dem Eindruck einer angespannten Finanzlage beschloss der Dachverband Ende 2012 den Umzug des Stabes nach Hannover. Präsident der Reformierten Weltgemeinschaft ist der südafrikanische Theologe Jerry Pillay.

Auf der Tagesordnung des Leitungsgremiums stehen neben Berichten auch Beschlüsse über Ort und Thema der nächsten Generalversammlung. Der Reformierte Bund, der Dachverband der etwa 1,5 Millionen reformierten Christen in Deutschland, hatte im Dezember dazu eingeladen, dass die nächste Generalversammlung der Weltgemeinschaft im Sommer 2017 in Leipzig stattfinden soll. Damit sollte zum Reformationsjubiläum ein weiterer internationaler Akzent gesetzt werden, hieß es.

Die reformierten Kirchen stehen in der Tradition von Johannes Calvin, John Knox, Ulrich Zwingli und anderer Reformatoren des 16. Jahrhunderts. Reformierte Gemeinden sind sehr basisorientiert, die Kirchenleitung erfolgt presbyterial-synodal im Unterschied zu bischöflich geleiteten Kirchen. Sie zeichnen sich aus durch einen sachlichen Stil in der Gestaltung der Kirchen und der Verkündigung.