Lieberknecht empfiehlt Kirchen mehr Selbstbewusstsein

Lieberknecht empfiehlt Kirchen mehr Selbstbewusstsein
Die thüringische Ministerpräsidentin fordert die Kirchen auf, ihre Überzeugungen offensiv zu vertreten. Eine tolerante Gesellschaft müsse die unterschiedlichsten Meinungen aushalten.

Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) hat die evangelischen Kirchenbeauftragten bei Bund, Ländern und EU zu mehr Selbstbewusstsein in öffentlichen Debatten ermuntert. "Beziehen Sie selbstbewusst Stellung und verteidigen Sie Ihre Positionen", appellierte die CDU-Politikerin am Mittwoch in Erfurt bei einem Empfang für die kirchlichen Beauftragten. Die Stimme der Kirchen werde gebraucht. "Ohne sie wäre unsere Gesellschaft ärmer und kälter."

 

###mehr-artikel### Wenn der christliche Glaube Maßstab und Orientierung sein soll, müssten die Argumente der Kirchen "geschärft und offensiv" vorgetragen werden, empfahl die Regierungschefin und evangelische Theologin. In einer pluralistischen Gesellschaft "müssen wir anerkennen, dass es eine Vielfalt der Meinungen gibt, die zum Teil nur schwer zu ertragen sind, worin sich die Notwendigkeit der Toleranz zeigt".

 

Toleranz bedeute aber nicht nur die Akzeptanz anderer Meinungen, sondern erfordere auch Respekt gegenüber dem Andersdenkenden und gebiete es, die inhaltliche Auseinandersetzung zu suchen. "Christen müssen tolerieren, wenn Menschen ihr Heil ganz im Diesseits suchen. Und ebenso müssen Atheisten den Glauben und das Gewissen von Christen, Juden, Muslimen und anderen Bekenntnissen achten", sagte die Unionspolitikerin.