Koordinationsrat der Muslime fordert Ende der Gewalt im Nahen Osten

Koordinationsrat der Muslime fordert Ende der Gewalt im Nahen Osten
Der Koordinationsrat der Muslime hat eine sofortige Waffenruhe im Nahen Osten gefordert.

"Jahrelange mühsame Dialogarbeit und wichtige Schritte auf dem Weg zur Beilegung des Nahostkonflikts sind ausgelöscht", beklagte der Dachverband am Dienstag in Köln. Die Bundesregierung, die internationale Gemeinschaft und Anhänger aller Religionen müssten sich für ein Ende der Gewalt und eine "gerechte Lösung" in dem Konflikt einsetzen.

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Als Grund für den aktuellen Krieg werde oft Selbstverteidigung genannt, heißt es in der Erklärung. Jedes Land und jeder Staat habe ein Recht auf Selbstverteidigung, das gelte auch für die palästinensischen Gebiete. Diesem Anspruch wäre jedoch eher gedient gewesen, "wenn dieser Krieg nicht geführt worden wäre und den Verhandlungen mehr Wert beigemessen worden wäre", erklärte der Koordinationsrat, in dem vier deutsche Islamverbände zusammengeschlossen sind.

Die Palästinenser hätten ein Recht auf ein Leben in Freiheit, Bildung und Wohlstand, das ihnen seit Jahren verwehrt werde, hieß es weiter. Etliche Staatsoberhäupter schauten weg und überließen das Feld radikalen Kräften, kritisierte der Koordinationsrat. Dadurch würden die Radikalisierung und "unverhältnismäßige Gewaltanwendung" im Nahen Osten auf den Höhepunkt getrieben. "Jeder, der wegschaut angesichts der Katastrophe im Heiligen Land, macht sich mitschuldig am Konflikt", erklärte der Verband.