Anglikanisches Oberhaupt betont Gemeinsamkeiten mit Katholiken

Anglikanisches Oberhaupt betont Gemeinsamkeiten mit Katholiken
In einem Brief an Papst Franziskus hat der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, die anglikanisch-katholischen Gemeinsamkeiten betont.

Er verstehe, dass die Entscheidung der Kirche von England, auch Frauen zu Bischöfen zu weihen, eine "weitere Schwierigkeit" für eine mögliche Wiedervereinigung beider Kirchen sei, schrieb das Ehrenoberhaupt der Anglikaner nach einem Bericht der britischen Tageszeitung "Daily Telegraph" (Montagsausgabe). Dennoch gebe es mehr, was die Kirchen vereine als trenne.

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Die Kirche von England hatte am 14. Juli den Weg für Frauen im Bischofsamt freigemacht. Traditionalisten hatten davor gewarnt, die Entscheidung könne die Hoffnungen auf eine Wiedervereinigung mit den Katholiken dauerhaft zerstören. In den anglikanischen Nationalkirchen weltweit wird die Frage unterschiedlich gehandhabt. Die Anglikaner hatten sich im 16. Jahrhundert von der katholischen Kirche gelöst.

Vor mehr als 50 Jahren begannen beide Seiten einen formalen Dialog mit dem offiziellen Ziel einer Wiedervereinigung. Die katholische Kirche will nach den Worten des Birminghamer Erzbischof Bernard Longley den Ausschluss von Anglikanern von der Kommunion überdenken. Die Priesterweihe katholischer Frauen sei aber ausgeschlossen.

In seinem Brief, der auch an weitere Kirchenoberhäupter gerichtet ist, schreibt Welby: "Wir brauchen einander". Die Debatte um Bischöfinnen dürfe die Kirchen nicht davon abhalten, in drängenden globalen Fragen zusammenzustehen. Man sei sich bewusst, dass die ökumenischen Partner die Entscheidung als weitere Schwierigkeit auf dem Weg zu einer vollen Kommunion ansehen könnten, so der Erzbischof von Canterbury. "Aber da ist dennoch sehr viel, das uns vereint, und ich bete dafür, dass unser Band der Freundschaft weiter gestärkt wird und unser Verständnis für die Traditionen des anderen wächst".