Aus Ebola-Ländern Einreisende werden in den USA 21 Tage überwacht

Aus Ebola-Ländern Einreisende werden in den USA 21 Tage überwacht
Die WHO schlägt weiterhin Alarm, Präsident Obama beurteilt die Ebola-Situation in den USA vorsichtig optimistisch. Die Behörden seines Landes greifen künftig zu noch drastischeren Maßnahmen.

Die USA verschärfen abermals ihre Ebola-Vorschriften. Flugreisende aus den hauptsächlich von der Krankheit betroffenen Ländern sollen künftig nach ihrer Ankunft in den Vereinigten Staaten drei Wochen lang beobachtet werden, kündigte die US-Seuchenbehörde CDC am Mittwoch an. Ebola grassiert vor allem in Westafrika.

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Wie die US-Behörde CDC weiter mitteilte, werden Reisende aus Sierra Leone, Guinea und Liberia an ihrem endgültigen Zielort in den USA künftig täglich untersucht. Bei den 21 Tagen handelt es sich um die maximale Inkubationszeit von Ebola, also dem Zeitraum zwischen Anstecken und Auftreten von Symptomen. Die neue Maßnahme soll am 27. Oktober in Kraft treten. Erst am Dienstag hatte das US-Heimatschutzministerium die Einreise aus von Ebola betroffenen Ländern auf fünf Flughäfen begrenzt.

In den USA war Ende September bei einem Mann aus Liberia Ebola festgestellt worden. Der Fall des inzwischen Verstorbenen war die erste Ebola-Diagnose außerhalb Afrikas seit Beginn der aktuellen Epidemie. Zwei Krankenschwestern steckten sich bei dem Mann an, sie werden derzeit behandelt.

Präsident Barack Obama beurteilt die Situation in den USA inzwischen etwas zuversichtlicher. Es habe sich herausgestellt, dass Dutzende Menschen, die Kontakt mit dem Infizierten aus Liberia gehabt hätten, wohl nicht erkrankt seien, sagte Obama in Washington. Zudem gehe es offenbar auch den beiden Krankenschwestern besser.

WHO: Fast 10.000 Ebola-Fälle in Westafrika

Die Ebola-Epidemie in Westafrika hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation weiter verschärft. In den drei Krisen-Staaten, Liberia, Sierra Leone und Guinea, sind mittlerweile mindestens 9.911 Fälle der zumeist tödlich verlaufenden Krankheit dokumentiert worden, wie die WHO am Mittwochabend in Genf mitteilte. In den drei Ländern sind demnach 4.868 Infizierte gestorben.

Innerhalb der letzten erfassten Woche hätten sich in Liberia, Sierra Leone und Guinea somit weitere rund 1.000 Menschen angesteckt, rund 400 Infizierte seien in diesem Zeitraum gestorben, so die Weltgesundheitsorganisation. In Sierra Leone seien inzwischen in allen Verwaltungsbezirken Ebola-Fälle aufgetreten, in Liberia sei nur in einem Distrikt noch kein Krankheitsfall gemeldet worden.

Die Dunkelziffer aller Krankheits- und Todesfälle in Liberia, Sierra Leone und Guinea liege weitaus höher. Die WHO rechnet damit, dass sich im Dezember bis zu 10.000 Menschen jede Woche in den drei Ländern anstecken werden.

In allen sieben Staaten, in der Ebola aufgetreten ist, sind laut WHO 9.936 Fälle erfasst worden. Davon seien 4.877 tödlich verlaufen. Nigeria, Senegal, Spanien und die USA meldeten einzelne Fälle der Epidemie, gegen die es noch keine Impfung und keine Heilmittel gibt. Die Ebola-Ausbrüche im Senegal und in Nigeria sind jedoch offiziell als beendet erklärt worden.