Zentralrat der Juden nimmt Muslime vor Pegida-Bewegung in Schutz

Zentralrat der Juden nimmt Muslime vor Pegida-Bewegung in Schutz
Angesichts der islamfeindlichen "Pegida"-Proteste hat der Zentralrat der Juden die Muslime in Deutschland in Schutz genommen.

Die Angst vor islamistischem Terror werde "instrumentalisiert", um eine ganze Religion zu verunglimpfen, sagte der neue Zentralratsvorsitzende Josef Schuster der Zeitung "Die Welt" (Samstagsausgabe): "Das ist absolut inakzeptabel."

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Sicherlich sei der islamistische Extremismus ebenso ernst zu nehmen wie andere extremistische Strömungen, sagte der oberste Repräsentant der Juden in Deutschland. "Aber die Sicherheitsbehörden sind ja längst alarmiert." Von wenigen Islamisten rückzuschließen, Deutschland drohe ein Staat mit dem Islam als Staatsreligion zu werden, sei "so absurd, als wenn wir aus der Existenz von Rechtsextremisten schlössen, morgen werde die NS-Diktatur wieder errichtet".

Zugleich zeigte sich Schuster tief besorgt über die Demonstrationen der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida). "Wir dürfen die 'Pegida'-Leute auf keinen Fall unterschätzen. Die Bewegung ist brandgefährlich. Hier mischen sich Neonazis, Parteien vom ganz rechten Rand und Bürger, die meinen, ihren Rassismus und Ausländerhass endlich frei ausleben zu dürfen."

Seit Wochen demonstrieren jeden Montag Tausende "Pegida"-Anhänger, vor allem in Dresden, gegen eine angebliche Islamisierung des Westens. Auch am kommenden Montag sind Proteste geplant.