Grünen-Politiker für Kulturabgabe statt Kirchensteuer

Grünen-Politiker für Kulturabgabe statt Kirchensteuer
Eine Reihe von Grünen-Politikern fordert eine Umwandlung der Kirchensteuer nach dem Vorbild der italienischen Kulturabgabe, die an gemeinnützige Institutionen entrichtet werden kann.

"Ist es sinnvoll zuzuschauen, dass viele Menschen wegen der Kirchensteuer aus unserer Kirche austreten?" heißt es in einem anlässlich des am Mittwoch in Mannheim beginnenden 98. Deutschen Katholikentags veröffentlichten Papier. Die Erklärung wurde unter anderem von den katholischen Grünen-Bundestagsabgeordneten Gerhard Schick, Agnieszka Brugger und Josef Winkler unterzeichnet. Winkler ist auch Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken.

Angesichts der Missbrauchsskandale, "tausendfacher Kirchenaustritte" und der Entfremdung vieler Katholiken von ihrer Kirche sei es an der Zeit, das Vertrauen in die katholische Kirche neu zu begründen, heißt es in dem Papier. Die Grünen fordern eine Öffnung hin zu einem Diakonat für Frauen, einen offenen Umgang mit dem Thema Sexualität sowie die Stärkung von Laien.

Vor dem Hintergrund des Priestermangels sprechen sich die Unterzeichner dafür aus, bewährte verheiratete Männer ("viri probati") zur Priesterweihe zuzulassen. Dabei gehe es nicht um eine Rebellion gegen kirchliche Lehren, sondern um die Möglichkeit, die Feier der heiligen Eucharistie "für den Großteil der Gläubigen unter annehmbaren Bedingungen sicherzustellen", heißt es.