Göring-Eckardt bekräftigt Bewerbung für Spitzenamt bei den Grünen

Göring-Eckardt bekräftigt Bewerbung für Spitzenamt bei den Grünen
Bei der Kür der Spitzenkandidaten für der Bundestagswahl 2013 will sich die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt auch einer parteiinternen Kampfabstimmung stellen.

Sie werde "antreten, sei es auf dem Parteitag, sei es in einer Urwahl", sagte die Bundestagsvizepräsidentin der Wochenzeitung "Die Zeit" laut Vorabbericht vom Mittwoch. Wenn eine Teamlösung scheitere, werde sie sich um einen der beiden Spitzenplätze bewerben.

Göring-Eckardt wiederholte ihren Vorschlag, mit einem Grünen-Spitzenteam in den Bundestagswahlkampf zu ziehen. Von einer Doppelspitze gehe das Signal aus, dass die Partei auf ein bestimmtes Milieu verzichten könne. Sie könne durch persönliche Erfahrungen und Herkunft "etwas Eigenes" einbringen, was die Chancen der Grünen erhöhe, sagte die 46 Jahre alte Politikerin, die aus Thüringen stammt und seit 1998 dem Bundestag angehört.

Über ihre Chancen sagte sie: "Eine Urwahl ist eine Urwahl und hat zum Glück einen offenen Ausgang." Neben Göring-Eckardt haben die Grünen-Politiker Renate Künast, Claudia Roth und Jürgen Trittin Ambitionen auf den Spitzenposten. Ob es zu einer Urwahl der Grünen-Spitze kommt, soll ein Kleiner Parteitag Anfang September entscheiden.

Haltung zur Schöpfung werde geschätzt

Dass ihr aufgrund ihres Kirchen-Engagements "antireligiöse" Affekte in den Reihen der Grünen zum Nachteil gereichen könnten, sieht Göring-Eckardt nicht, die als Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vorsteht. Ihre klare Haltung etwa zu Bewahrung der Schöpfung, Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und in ethischen Fragen werde auch von Leuten geschätzt, die nicht oder anders glaubten.

Dem Kirchenparlament der EKD gehört die Grünen-Politikerin seit 2003 an. Seit 2009 leitet sie die Synode und ist damit kraft Amt Mitglied im obersten Leitungsgremium der evangelischen Kirche, dem Rat. "Wir freuen uns, dass Katrin Göring-Eckardt diese kirchenleitende Aufgabe zusätzlich zu ihren politischen Aufgaben, insbesondere als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, übernommen hat", sagte EKD-Pressesprecher Reinhard Mawick dem epd. In den vergangenen zehn Jahren habe es Göring-Eckardt verstanden, "kirchliches Ehrenamt und politische Aufgaben in ihrer Person zu verbinden, aber nicht zu vermischen", ergänzte Mawick im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Präsesamt und parteipolitischem Spitzenamt.