Kirche von England will Bankfilialen kaufen

Kirche von England will Bankfilialen kaufen
Die Kirche von England will sich laut britischen Medienberichten am Kauf von Filialen der angeschlagenen Royal Bank of Scotland (RBS) beteiligen. Die Kirche unterstütze ein Gebot, das für den Kauf von Hunderten abgestoßenen RBS-Filialen abgegeben wurde, berichteten mehrere britische Zeitungen und der Nachrichtensender SkyNews am Freitag. Ein Konsortium, dem die Kirche angehört, versuche 315 Filialen zu erwerben.

Damit könnte die Grundlage für die Gründung einer "ethischen Bank" in Großbritannien gelegt werden. Neben der Kirche sind ein Private-Equity-Unternehmen, ein Finanzunternehmen sowie ein Versicherungsunternehmen an dem Konsortium beteiligt. Mit wie viel Geld sich die Kirche engagieren will ist nicht bekannt.

Der anglikanische Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, hatte sich in den vergangenen Monaten wiederholt für eine grundlegende Reform des britischen Bankensystems ausgesprochen und die Banken scharf kritisiert. Dabei forderte er auch die Zerschlagung mindestens einer britischen Großbank und forderte, die Banken verstärkt lokal zu organisieren. Der Erzbischof, der gleichzeitig Oberhaupt der anglikanischen Kirche von England ist, ist Mitglied der parlamentarischen Kommission für Standards im Bankwesen.

RBS muss ein Teil seiner Filialen nach einer Anweisung der Europäischen Kommission verkaufen, nachdem die Bank mit Steuermitteln vor dem Konkurs bewahrt worden war. Ein Verkauf an die spanische Bank Santander für 1,65 Milliarden Pfund (rund 1,8 Milliarden Euro) war im Oktober vergangenen Jahres geplatzt.