Vatikan: Christentum keine Quelle von Gewalt

Vatikan: Christentum keine Quelle von Gewalt
Der Vatikan weist die vor allem im deutschen Sprachraum verbreitete Auffassung zurück, monotheistische Weltreligionen wie Christentum oder Islam führten notwendig zu Gewalt.

Diese Debatte habe Missverständnisse hervorgerufen, betonte die Internationale Theologenkommission des Vatikan in einem am Donnerstag veröffentlichen Dokument mit dem Titel "Der Dreifaltige Gott, Einheit der Menschen".

###mehr-artikel###

In der Geschichte des Christentums habe es zwar religiös motivierte Gewalt gegeben, räumen die Autoren ein. Der von zahlreichen Intellektuellen als offensichtlich dargestellte Zusammenhang mit dem Monotheismus trage jedoch zu einem allgemeinem Misstrauen gegenüber der Religion bei. Unter anderem dem Kultur- und Religionstheoretiker Jan Assmann zufolge sind die monotheistischen Weltreligionen Christentum, Judentum oder Islam aus historischen Gründen anfällig für Intoleranz, Gewalt, Hass und Ausgrenzung.

Die Theologenkommission beklagt in ihrem auf der Grundlage der Arbeit der vergangenen fünf Jahre erstellten Bericht, der Gewaltvorwurf werde mit starker Aggressivität und insbesondere gegen das Christentum geäußert. In vielen Teilen der Welt seien heute jedoch vor allem Christen aufgrund ihres Glaubens Opfer von Einschüchterung und Gewalt.