Evangelische Kirche blickt kritisch auf Afghanistan-Einsatz

Foto: epd-bild/Stefan Trappe
Evangelische Kirche blickt kritisch auf Afghanistan-Einsatz
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) blickt kritisch auf den zu Ende gehenden Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr zurück. "Der Auftrag war nicht klar genug", sagte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider am Montag im Deutschlandfunk.

Es sei kein genaues politisches Ziel formuliert worden. Künftig müsse der Bundestag in vergleichbaren Fällen nicht nur ein militärisches Mandat beschließen, sondern auch ein Konzept zum Aufbau einer zivilen Struktur.

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Unter dem Titel "Selig sind die Friedfertigen" legt die evangelische Kirche am Mittag in Berlin ein Positionspapier zum Afganistan-Einsatz vor. Sie hatte wiederholt den Militäreinsatz am Hindukusch kritisiert. Schneiders Amtsvorgängerin Margot Käßmann hatte in ihrer Neujahrspredigt 2010 mit dem Satz "Nichts ist gut in Afghanistan" eine intensive öffentliche Debatte ausgelöst.

Schneider verteidigte Käßmanns Formulierung: "Man muss manchmal zuspitzen, um auf eine Situation aufmerksam zu machen, die völlig unbefriedigend ist." In der Folge habe es eine differenzierte Debatte gegeben, und die Politik habe das zivile Engagement deutlich verstärkt. Zudem habe es fortan Fortschrittsberichte gegeben, um den Einsatz kontinuierlich zu überprüfen.