Wächterpreis der Tagespresse für die "Abendzeitung München"

Wächterpreis der Tagespresse für die "Abendzeitung München"
Für die Aufdeckung der sogenannten Verwandtenaffäre im Bayerischen Landtag ist die "Abendzeitung München" mit dem Wächterpreis der Tagespresse ausgezeichnet worden.

Die Korrespondentin Angela Böhm habe beharrlich und gegen erhebliche Widerstände die Praxis enthüllt, Ehepartner und Kinder auf Kosten des Steuerzahlers zu beschäftigen, teilte die Stiftung "Freiheit der Presse" am Dienstag mit. Die Journalistin habe entscheidend dazu beitragen, diese Beschäftigungsverhältnisse zu beenden. Böhm erhält dafür den ersten Preis, der mit 12.000 Euro dotiert ist.

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Den zweiten Preis und 8.000 Euro erhalten Peter Berger und Joachim Frank vom "Kölner Stadtanzeiger". Sie recherchierten die Fakten zur Haltung katholischer Kliniken, vergewaltigte schwangere Frauen entsprechend den Vorgaben der Kirche abzuweisen. Angesichts der Debatte um dieses Vorgehen habe die Kirche ihre Haltung geändert, erklärte die Jury. Der dritte Preis und 6.000 Euro gehen an Rudi Kübler und Christoph Mayer, die für die "Südwestpresse" fehlerhafte Planungen im Zusammenhang mit dem Neubau einer chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Ulm aufdeckten.

Die Preisträger wurden von der Jury unter dem Vorsitz von Hermann Rudolph, dem Herausgeber des "Tagesspiegels", ausgewählt. Die Preise werden am 16. Mai im Frankfurter Römer überreicht.

Die Stiftung "Freiheit der Presse" vergibt den Wächterpreis in diesem Jahr zum 45. Mal. Geehrt werden Journalisten deutscher Tageszeitungen, die in ihrer Arbeit "in besonderem Maße der verfassungspolitischen Funktion der Tagespresse entsprochen haben, als Wächter Missstände aufzudecken und zu behandeln".