Krankenkassen fordern höhere Gehälter für Pflegekräfte

Krankenkassen fordern höhere Gehälter für Pflegekräfte
Die Krankenkassen fordern eine deutlich bessere Bezahlung für Kranken- und Altenpfleger.

"Heute verdienen Krankenpfleger im Schnitt 2.400 Euro, in der Altenpflege nur 2.190 Euro", sagte der Vorstand des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Gernot Kiefer, der Tageszeitung "Die Welt" (Dienstagsausgabe). Die Vergütung müsse so hoch sein, dass die Pflegeberufe mit vergleichbaren Berufen mit vergleichbarer Qualifikation konkurrenzfähig seien.

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Mit Blick auf die Pflegereform von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sagte Kiefer, es reiche nicht aus, "nur Begriffe neu zu definieren". Man müsse auch für gute Rahmenbedingungen sorgen. Gröhe will bis 2017 einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff einführen und die Zahl der Pflegestufen von drei auf fünf erweitern.

Kiefer beklagte die geringe Verweildauer im Pflegeberuf. Sie liege unter zehn Jahren. Schuld daran seien auch die Arbeitsbedingungen, die Vergütung, die unregelmäßigen Arbeitszeiten und geringen Aufstiegschancen, kritisierte Kiefer. Der Beruf müsse attraktiver werden. Außerdem müssten viele Menschen, die pflegerische Berufe lernen, noch Schulgeld zahlen. "Das ist ein Anachronismus, den wir uns bei der Knappheit in diesem Berufsfeld nicht leisten können", sagte Kiefer.

Mit Gröhes Reform steigt der Pflegebeitragssatz um 0,5 Prozentpunkte auf 2,55 Prozent. Der Beitragssatz werde in den nächsten 15 Jahren wohl noch einmal steigen, prognostizierte der Spitzenvertreter der gesetzlichen Krankenversicherungen. Schließlich nehme die Zahl der Pflegebedürftigen zu, während der Anteil der Beitragszahler an der Bevölkerung zurückgehe.