Rheinische Kirche will stille Feiertage für Juden und Muslime

Rheinische Kirche will stille Feiertage für Juden und Muslime
Die Evangelische Kirche im Rheinland hat stille Feiertage auch für andere Religionen angeregt.

Er sei offen für eine Debatte, welche Feiertage einen ähnlichen Schutz bräuchten wie der Karfreitag, sagte der rheinische Vizepräses Christoph Pistorius der "Rheinischen Post" (Donnerstag). "Für mich zählen dazu auch muslimische und jüdische Tage, zum Beispiel das Opferfest und Jom Kippur."

###mehr-artikel###An Silvester könne sich niemand mit Erfolg bei der Polizei über das laute Feuerwerk beschweren, sagte Pistorius. "Mindestens die gleiche Toleranz erwarte ich dann auch im Umgang mit dem Rahmen für religiöse Feiertage", so der Theologe. An stillen Feiertagen wie Karfreitag sind etwa Tanzveranstaltungen verboten.

Die nordrhein-westfälischen Grünen äußerten sich skeptisch zu Pistorius' Vorstoß. "In einer multireligiösen Gesellschaft kann der Staat nicht an einzelnen Tagen kollektiv Ruhe verordnen", sagte der Landesvorsitzende Sven Lehmann. Das müsse jeder für sich selbst entscheiden. Wenn die christlichen Kirchen aber auf einen Feiertag zugunsten der anderen Religionsgemeinschaften verzichten würden, wäre das ein starker Beitrag zur religiösen Vielfalt, sagte Lehmann.