Pfarrer Weber bringt Vierbeiner vor den Altar

Hund im Tiergottesdeinst auf dem Kirchentag
© epd-bild/Friedrich Stark
Einmal im Jahr feiert der Ort Rottach-Egern seinen "Gottesdienst mit Tieren" mit dem tierlieben Pfarrer Martin Weber, der vorab von seinen Erfahrungen berichtet.
Gottesdienst mit Tieren
Pfarrer Weber bringt Vierbeiner vor den Altar
Mäuse gibt es in der Kirche ja öfter. Doch dass Schildkröten neben Hunden und Ziegen vor dem Altar Platz nehmen, kommt in Rottach-Egern nur einmal im Jahr vor. Dann feiert der Ort seinen "Gottesdienst mit Tieren". Pfarrer Martin Weber verrät die Hintergründe.
01.10.2021
epd
Interview: Brigitte Bitto

Mäuse, Schildkröte und Hund werden am 4. Oktober auf jeden Fall dabei sein, wenn Pfarrer Martin Weber in der evangelischen Kirche in Rottach-Egern (Dekanat Bad Tölz) zu seiner Gemeinde spricht.  Seit 2012 feiern die Tegernseer Protestanten dort gemeinsam mit ihren katholischen Tierfreunden einmal im Jahr einen „Gottesdienst mit Tieren“ - Anlass ist der Gedenktag des Franz von Assisi am 3. (evangelisch) bzw. 4. (katholisch) Oktober, Schutzpatron der Tiere und des Umweltschutzes.

Herr Weber, warum laden Sie am Montag auch Tiere in die Auferstehungskirche ein?

Martin Weber: Alle Tiere sind Gottes Geschöpfe - so wie die Menschen auch. Und dass sie einen besonderen Platz in unserem Leben haben, egal wie alt wir sind, ist ebenfalls klar. Nach den Schöpfungsberichten werden Mensch und Tier gesegnet, bekommen Tier und Mensch den Auftrag: "Seid fruchtbar und mehret euch". Es geht uns also um eine Besinnung auf die Bedeutung von Tieren für uns Menschen, um einen daraus resultierenden Umgang mit ihnen und eine Dankbarkeit für das Geschenk, das wir hier bekommen.

Mit welchen tierischen Gottesdienstbesuchern rechnen Sie?

Weber: Mäuse, Hunde, Hasen, Schildkröten, Schlangen, Ziegen und Schafe waren schon dabei. Wir sind offen für weitere … Meine eigenen Kinder werden auch kommen - Mäuse, Schildkröte und Hund sind also auf jeden Fall dabei.

Wie sieht der Gottesdienst konkret aus?

Weber: Es ist eine kurze Andacht mit einer Segnung von Mensch und Tier. In den letzten Jahren kamen auch immer mehr Menschen, die ein Tier verloren haben und sich mit einem Bild erinnern wollten. Die Zielgruppe sind einerseits Kinder - und dann aber vor allem ältere Menschen. Doch da ist coronabedingt im Moment natürlich noch eine große Unsicherheit vorhanden. Mal sehen, wie viele kommen.

Der Gottesdienst findet am Montag, 4. Oktober, um 18 Uhr in der evangelischen Auferstehungskirche in Rottach-Egern statt.