Fehrs: "Spirale der Gewalt durchbrechen"

Zerstörtes Haus
Mohammed Talatene/dpa
Iran verübt einen Vergeltungsschlag nachdem Israel die iranische Botschaft in Syrien zerstört hatte.
Vergeltungsangriff Irans
Fehrs: "Spirale der Gewalt durchbrechen"
Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, bezeichnet den Vergeltungsangriff des Iran auf Israel als "schändlich und völkerrechtswidrig". Er sei daher "auf das Schärfste zu verurteilen", sagt die Hamburger Bischöfin laut Mitteilung der Nordkirche.

"Im Interesse der leidenden Menschen in Israel und in Gaza appelliere ich eindringlich an alle Seiten, jede Aktion zu unterlassen, die zu einer weiteren Eskalation dieser extrem anspannten Lage führen kann", erklärt Fehrs. Die internationale Gemeinschaft müsse alles tun, um einen Krieg zu verhindern, fordert Fehrs. Sie bete zu Gott, "dass es gelingen möge, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen und so das Leid und die Not aller Menschen in der Region nachhaltig zu lindern".

Der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl bekundet Israel angesichts des iranischen Angriffs seine Solidarität. Der Angriff des Iran bedrohe die Existenz Israels, wird Gohl in einem Beitrag der Evangelische Landeskirche in Württemberg im sozialen Netzwerk Facebook zitiert: "Deshalb stehen wir an der Seite Israels in diesen Stunden." Der Iran hatte Samstagnacht mit einem massiven Drohnen- und Raketenangriff auf Israel Vergeltung geübt für Luftschläge Israels auf ein iranisches Konsulargebäude im syrischen Damaskus. 

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bereits in der Nach zum Sonntag die am Samstagabend begonnenen Luftangriffe des Iran gegen Israel scharf verurteilt. "Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand", teilt Regierungssprecher Steffen Hebestreit für den Regierungschef in Berlin mit. 

Über weitere Reaktionen werde die Bundesregierung sich "eng mit unseren G7-Partnern und Verbündeten besprechen". Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bestätigte auf X (vormals Twitter), dass Iran Drohnen und Raketen auf Israel abgeschossen habe. "Wir verurteilen den laufenden Angriff, der eine ganze Region ins Chaos stürzen kann, aufs Allerschärfste", schreibt sie weiter. Der Iran und seine Unterstützer müssten diesen sofort einstellen, fordert sie.

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hatte am Sonntagnachmittag zu einer Solidaritätskundgebung für Israel in Berlin aufgerufen. Der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und frühere Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck erklärt, der Iran habe mit seinem kriegerischen und direkten Angriff auf Israel ein neues, gefährliches Kapitel des seit dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober laufenden Krieges aufgeschlagen. 

Dies sei eine brandgefährliche Situation. Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, betonte er: "Wir müssen jetzt ohne Vorbehalt an der Seite Israels stehen." Der Iran hatte Israel in der Nacht zu Sonntag mit massivem Beschuss unter anderem mit Raketen und Marschflugkörpern angegriffen. Nach Angaben der israelischen Armee wurde der weitaus größte Teil davon abgefangen. Im Land selbst seien verhältnismäßig wenige Schäden zu verzeichnen, hieß es.

Nachdem zuvor das iranische Konsulat in der syrischen Hauptstadt Damaskus durch Israels Angriffe mutmaßlich zerstört wurde, griff Medienberichten zufolge der Iran als Vergeltung Israel mit Drohnen und Raketen an.