Schneider nimmt Evangelikale in Schutz

Schneider nimmt Evangelikale in Schutz
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat evangelikale Christen vor Kritik in Schutz genommen, zugleich aber auf bedenkliche Tendenzen in den Gruppierungen verwiesen.

"Wer undifferenziert von den Evangelikalen spricht, tut ihnen Unrecht", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Zweifellos gebe es aber Menschen, für die ein geschlossenes Weltbild attraktiv sei.

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"Es gibt eine Faszination einer vereinfachenden Schwarz-Weiß-Sicht", ergänzte Schneider. Da die Welt unübersichtlicher geworden sei, würden die Menschen unsicher. Dadurch entstehe der Reflex: "Nun soll mir mal jemand sagen, was richtig und was falsch ist." Die Zahl der evangelikal orientierten Christen in Deutschland wird auf rund 1,3 Millionen geschätzt. Dachverband der Gruppierungen ist die Evangelische Allianz.

Eine NDR-Dokumentation hatte im August kritisch über mehrere evangelikale Gruppen berichtet. An dem Fernsehbeitrag unter dem Titel "Mission unter falscher Flagge" hatte sich eine kontroverse Diskussion entzündet. Die Evangelische Allianz wies die Tendenz des Films zurück, sagte aber die Ernennung von sogenannten Obleuten zu, an die sich Menschen wenden können, die in evangelikalen Organisationen "Machtmissbrauch oder Manipulation erlebt haben".