Bentele: Erinnerung an NS-"Euthanasie"-Morde wichtiger denn je

Bentele: Erinnerung an NS-"Euthanasie"-Morde wichtiger denn je
Eine Zukunft habe die Gesellschaft nur mit Vielfalt, sagte die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Verena Bentele anlässlich des Gedenktages der Opfer des Nationalsizialismus. Deshalb müsse jegliche Art von Diskriminierung verhindert werden.

Am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus hat die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Verena Bentele, in Berlin an die ermordeten Behinderten und Kranken erinnert. "70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist das Erinnern an sie wichtiger denn je", sagte Bentele, die am Dienstag an einer Gedenkfeier am Gedenkort für die Opfer der NS-"Euthanasie"-Morde teilnahm.

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"Nur wenn wir unsere Vergangenheit kennen und verstehen, können wir auch die Verantwortung für unsere Zukunft übernehmen", ergänzte die Beauftragte. Eine Zukunft habe die Gesellschaft nur mit Vielfalt. "Deshalb müssen wir Diskriminierungen jeglicher Art verhindern und die Würde eines jeden Menschen achten", betonte Bentele.

Unter der NS-Herrschaft fielen Schätzungen zufolge 300.000 Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen "Euthanasie"-Morden zum Opfer. Außerdem wurden mehr als 350.000 Menschen auf der Grundlage des NS-Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses zwischen 1933 und 1945 zwangsweise sterilisiert. Der Sitz der Behörde für das Mordprogramm befand sich in einer Villa in der Berliner Tiergartenstraße 4, der "Zentraldienststelle T4". Im September vergangenen Jahres wurde dort ein Gedenkort eröffnet.