"Ärzte ohne Grenzen": Deutschland tut zu wenig gegen Ebola

"Ärzte ohne Grenzen": Deutschland tut zu wenig gegen Ebola
Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" dringt auf ein stärkeres Engagement der deutschen Bundesregierung zur Eindämmung der Ebola-Epidemie in Westafrika.

"Wir schaffen das allein nicht mehr", sagte der Präsident der deutschen Sektion von "Ärzte ohne Grenzen", Tankred Stöbe, am Donnerstag dem Radiosender Bayern 2. Jeden Tag nehme die Verzweiflung zu.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Mittwoch stärkere Hilfen für die Ebola-Länder angekündigt. Ströbe kritisierte im Deutschlandfunk, diese Zusage komme viele zu spät, und die Ankündigungen reichten nicht aus. So wolle die Bundesregierung zwar eine Krankenstation aufbauen, die Mitarbeiter solle aber eine Hilfsorganisation stellen. "Wir brauchen erfahrenes Personal dort", sagte der Mediziner: "Es braucht keine halben Lösungen." Die Regierung solle das Paket komplett machen und auch medizinisches Personal schicken.

Dem Sender Bayern2 sagte Stöbe: "Unsere Kollegen in den betroffenen Ländern sind am Rande ihrer Kräfte. Sie haben es mittlerweile fast mehr mit Toten zu tun als mit Lebendigen."

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass sich bislang fast 5.000 Menschen mit dem Virus angesteckt haben, jeder Zweite ist gestorben. Am stärksten betroffen sind Liberia, Sierra Leone und Guinea.